FitnessMineral- oder Leitungswasser – was ist besser?

Mineral- oder Leitungswasser – was ist besser?

Mineralwasser oder Leitungswasser – gibt es da außer der eventuell vorhandenen Kohlensäure und dessen Herkunft, aus der Flasche oder dem Wasserhahn, überhaupt einen Unterschied? Sind beide im Endeffekt nicht einfach bloß Wasser?! Und für dich vielleicht der wichtigste Aspekt: sind beide Arten gleich gut als Sportgetränkt geeignet? All diese Fragen werde ich dir im Folgenden beantworten. Hierfür erkläre ich dir zunächst einmal den Unterschied der beiden Wässer.

Leitungswasser

Besteht in Deutschland ca. zu zwei Dritteln aus Grundwasser und einem Drittel aus Oberflächenwasser. Da es einer Vielzahl von menschlichen Einflüssen unterliegt, muss es vor dem Verzehr dementsprechend von Wasserwerken aufbereitet werden.

Mineralwasser

Natürliche Mineralwässer sind unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass sie zum einen ihren Ursprung in unterirdischen, vor menschlichen Verunreinigungen geschützten Wasserreservoirs haben und aus einer oder mehreren natürlich oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen werden, zum anderen durch dessen ursprünglichen Reinheit  und Gehalt an Mineralien und Spurenelementen. 

In der Mineralisierung gibt es große Spannbreiten. So weisen Mineralwässer, welche für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sind, einen geringen Mineralgehalt auf, wohingegen es eine Vielzahl an Mineralwässern gibt, die beispielsweise als calcium-, magnesium-, oder hydrogencarbonatreich deklariert werden dürfen.

Welches der beiden Wässer ist nun das bessere Sportgetränk?

Mit dem Schweiß verlierst du während des Sports nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium und Chlorid. Pro Liter Schweiß gehen im Durchschnitt 40 mg Calcium und 20 mg Magnesium verloren. Der Darm kann die beiden Mineralstoffe jedoch nur mit einer Absorptionsrate von ca. 30-35 % aufnehmen. Das bedeutet, dass du nach dem Sport in etwa das Dreifache der beiden Mineralien aufnehmen musst, um deine Verluste auszugleichen. Idealerweise nimmst du Calcium und Magnesium im Verhältnis 2:1 auf, da sie genau in diesem Verhältnis auch verloren gehen. 

Empfehlenswert während und nach dem Sport, sind Mengen von 200 mg/L Calcium und 100 mg/L Magnesium. Werben mit den Aussagen „calciumhaltig“ oder „magnesiumhaltig“, dürfen Hersteller schon ab einer Menge von 150 mg/L Calcium und 50 mg/L Magnesium. 

Weiterhin sind in Mineralwässern meist relevante Mengen an Hydrogencarbonat, auch Bicarbonat genannt, enthalten. Was das ist und für was es gut ist? Ich erklär es dir: Hydrogencarbonat dient dem Körper als natürliche Puffersubstanz im Blut. Eventuell kennst du das brennende Gefühl während des Trainings? Das Gefühl, bei dem du denkst, du könntest gleich ein Feuer in deinem Muskel entfachen? Dieses Gefühl wird durch die Anhäufung von Laktat (Milchsäure) im Muskel verursacht. Genau hier kommt Hydrogencarbonat ins Spiel. 

Es puffert nämlich genau diese Säure ab. Das bedeutet, je größer dein Hydrogencarbonatspeicher im Blut ist, desto härter und länger kannst du trainieren. Vergrößern kannst du den Speicher durch das sogenannte „Soda loading“. Studien haben gezeigt, dass hierfür Hydrogencarbonatmengen ab ca. 1 g/L bereits ausreichen, um eine Vergrößerung zu realisieren. 

Als bicarbonathaltig ausgelobt werden dürfen Mineralwässer ab einer Menge von 600 mg/L. Viele mineralstoffhaltige Mineralwässer enthalten jedoch häufig einen Gehalt von über 1 g/L. Nachlesen kannst du das ganz einfach auf dem Etikett des Wassers. Oftmals ist es übrigens so, dass mit steigendem Kohlensäuregehalt des Mineralwassers, auch dessen Mineralisierung steigt.

Während im Leitungswasser im Durchschnitt keine relevanten Mengen an Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat zu verzeichnen sind, kannst du deinen Bedarf mit Hilfe von mineralstoffhaltigen Mineralwässern ideal decken. Letztere stellen somit die besseren Sportgetränke dar. Zudem ist es wichtig auf eine ausreichende Aufnahmemenge von Natrium während Aktivitäten mit einer Dauer von über 45 Minuten, oder während Aktivitäten, die mit extremen Schweißverlusten (z.B. durch Hitze) einhergehen, zu achten. Les dir hierzu gerne den Blogeintrag zur Hyponatriämie durch.

 

Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin

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