ErnährungBio oder konventionelle Produkte, was ist besser?

Bio oder konventionelle Produkte, was ist besser?

Diese Frage wird mir oft von meinen Klient*innen in der Ernährungsberatung oder -therapie gestellt. Ich werde dir die Frage im Folgenden mit Hilfe von drei beispielhaften Lebensmittelkategorien beantworten.

Gemüse und Obst

Bestimmte Gemüse- und Obstsorten sind mehr mit Pestiziden belastet als manch andere Sorten. So sollte bei Sorten wie:

auf jeden Fall auf Bio-Qualität geachtet werden. Sie werden auch die „Dirty Dozen“ = „die schmutzigen 12“ genannt.
Da Produkte aus biologischer Landwirtschaft nicht mit chemisch-synthetisierten Pflanzenschutzmitteln, sondern lediglich mit natürlichen Pestiziden gespritzt werden dürfen, fällt die Schadstoffbelastung hierbei um ein Vielfaches geringer, im Vergleich zu konventionellen Produkten, aus.

Übrigens: Neben der Berücksichtigung vom Kauf von biologisch erzeugten Lebensmitteln, stellt das fachgerechte Säubern einen wichtigen Punkt zur Schadstoffminimierung vor dem Verzehr dar, da sich die meisten Pestizidrückstände auf der Schale befinden.

Fleisch

Heutzutage leben wir als Industriestaaten im absoluten Überfluss. Dies macht sich besonders in den Preisklassen und der Qualität des Fleisches und der Fleischprodukte bemerkbar. Jeden Tag Fleisch zu verzehren, ist auf Grund des großen Angebots an Billigfleisch nicht mehr nur eine Traumvorstellung von vielen Verbraucher*innen.

Laut Verbraucherzentrale zeigen Untersuchungen, dass Antibiotika-Gaben in der Tierhaltung teilweise übermäßig, weit verbreitet und nicht ausschließlich nur an kranken Tieren, sondern präventiv auch bei gesunden Tieren eingesetzt werden. Hierdurch können nicht nur resistente Keime entstehen, sondern auch Rückstände in das Lebensmittel gelangen (diese werden beim Kochen nicht zerstört und zum Großteil mitverzehrt).

Bio-Betriebe setzen auf Grund von strikteren Vorgaben weniger Antibiotika-Gaben ein. Geringere Medikamentenrückstände sind jedoch nur ein einziger von vielen weiteren Gründen auf Bioprodukte zu setzen (mehr Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, strengere Auflagen in der Tierhaltung, usw.). Es ist also durchaus überlegenswert den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren und sich ein Vorbild am „Sonntagsbraten“ der Großeltern zu nehmen (weniger Fleisch, dafür höhere Qualität).

Fisch

Auch beim Fisch ist weniger mehr (u.a. auf Grund der, wie beim Fleisch bereits beschriebenen Antibiotika-Belastung). Ich kann dir auf jeden Fall empfehlen, lieber in weniger Fisch, dafür aber in eine bessere Qualität zu investieren. Am besten du weichst auf nachhaltigen Wildfang aus. 

Dieser kann natürlich nicht Bio zertifiziert werden, da die Betriebe weder Einfluss auf die Ernährung noch die Haltung der Tiere nehmen können (was eher positiv als negativ zu bewerten ist). Auf Grund der möglichen Schwermetall- und Mikroplastikbelastung (und auch aus Gründen der Überfischung und des Naturschutzes), ist ein hoher Fischkonsum jedoch selbst bei nachhaltigem Fischfang nicht unbedingt empfehlenswert.

Natürlich gibt es noch sehr viele Gründe mehr, warum es durchaus sinnvoll sein kann in biologisch erzeugte Lebensmittel und somit in die eigene Gesundheit zu investieren.

Übrigens: Schau doch gerne auch mal auf dem lokalen Wochenmarkt deiner Nähe vorbei. Dort sind oftmals Produkte zu finden, die (aus Kostengründen) zwar kein Biosiegel tragen, jedoch trotzdem aus ökologischer Erzeugung stammen.

 

Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin

Kontakt:

IAMSTRONGER GmbH
Am Kaiserkai 31
20457 Hamburg

E-Mail: support@iamstronger.de

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