Fasten – Vorteile & Wirkung
Seit vielen Jahrhunderten ist Fasten (sei es in Bezug auf Nahrung oder aber in der heutigen Zeit auch oft Konsumgütern) ein fester Bestandteil im Leben der Menschen. Sei es aus religiös-spiritueller Zielsetzung wie beispielsweise das Fasten des Islams mit dem Monat Ramadan, das Fasten des Judentums an Tagen wie z.B. Jom Kippur, das Fasten im Christentum 40 Tage vor Ostern, oder aber die Durchführung einer Fastenkur im medizinisch therapeutischen Kontext.
Auch heute noch findet das Fasten von Nahrung einen großen Anklang in der Gesellschaft. So sind vor allem Fastenarten wie z.B. das klassische Heilfasten nach Buchinger, Saftfasten, Intervallfasten 16:8 oder 5:2 in der Bevölkerung stark vertreten. Fasten ist dabei nicht mit Hungern gleichzusetzen. Während Hungern unfreiwillig stattfindet, ist das Fasten ein wohlüberlegter, selbstbestimmter Zustand.
Eine klassische Heilfastenkur, sollte laut der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE), eine Standarddauer von sieben bis zehn Tagen plus einem Vorbereitungstag und drei Aufbautagen nicht überschreiten. Längere Fastenperioden, sollten unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
Warum aber hat Fasten eine so lange Tradition und wird auch heute noch, selbst in der Medizin, angewendet? Hierfür müssen wir jetzt einmal in die Biochemie. Aber keine Sorge, ich versuch das Ganze so einfach und knapp wie nur möglich zu erklären!
Worum geht’s beim Fasten unter anderem?
Anregung der Autophagie
Autophagie bezeichnet ein Recyclingprogramm der Körperzellen. Im Endeffekt könnte man sagen, Autophagie ist die Müllabfuhr der Zelle. Durch einen Mangel an Nährstoffen, wie es beim Fasten der Fall ist, läuft der Prozess der Autophagie verstärkt ab. So können beispielsweise beschädigte oder falsch gefaltete Proteine, bis hin zu ganzen Organellen, recycelt werden.
Fasten zur Schmerzreduktion
Ob bei Rheuma oder Migräne, viele Fastenden berichten über eine Reduktion ihrer Schmerzen. Gründe hierfür sind u.a. eine Verringerung von entzündungsfördernden Botenstoffen wie beispielsweise Interleukine, eine erhöhte Verfügbarkeit des Glückshormons Serotonin, oder aber die erhöhte Ausschüttung körpereigener Opioide (schmerzstillende Substanzen).
Achtsamkeit
Durch das Fasten lernst du deine Nahrung wieder mehr zu schätzen, dir für dessen Zubereitung mehr Zeit zu nehmen und vor allem achtsamer und langsamer zu essen. (Dies kommt deiner Verdauung auch sehr zugute!)
Auszeit
Ein Rückzug aus der schnelllebigen, digitalen Welt kann Wunder bewirken. Nutze deine Fastenzeit, um in der Natur spazieren zu gehen und dein Leben bewusst zu entschleunigen. Eventuell hast du Hobbys wie Zeichnen, Lesen, Basteln oder Stricken durch deinen stressigen Alltag komplett aus den Augen verloren. Deine Fastenkur wäre der optimale Zeitpunkt, wieder mehr Zeit hierfür einzuplanen und deinen Hobbys nachzugehen.
Einstieg in eine Ernährungsumstellung
Für viele stellt das Fasten eine Art „Reset“ dar. Einen Startpunkt für eine ausgewogenere Ernährung, mit oftmals weniger Salz und weniger Zucker. Im IAMSTRONGER Sportsclub findest du unter dem Reiter „Ernährung“ „Ernährungsprogramme“ verschiedene E-Books zum Thema Fasten, wie beispielsweise: „3-Tage Fasten mit Knochenbrühe“, „Dein 7 Tage Fastenprogramm“ oder „Ernährungsumstellung mit Intervallfasten“.
Worum es beim Fasten definitiv nicht geht, ist die Gewichtsabnahme!
Kontraindikationen des Fastens
Nicht Fasten sollten unter anderem Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche, Menschen mit hohem Lebensalter, mit Untergewicht, mit schweren Herz- oder Nierenerkrankungen, mit Gicht oder Gallenproblemen. Menschen mit Stoffwechselerkrankungen oder chronischen Krankheiten sollten vor jeglicher Art des Fastens einen Arzt konsultieren.
Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin