Wechselduschen
Hast du Wechselduschen schon einmal ausprobiert? Nein? Dann wird es höchste Zeit! Der Wechseldusche werden nämlich eine Menge positiver Effekte zugeschrieben. Welche das sind, wie oft du die Wechseldusche in der Woche einplanen kannst, was eine Wechseldusche überhaupt ist und wie deren Ablauf vonstattengehen kann, werde ich dir nun erklären.
Eine Wechseldusche ist eine Art vereinfachte Hydrotherapie nach Kneipp, welche täglich durchgeführt werden kann. Um Erfolge zu sehen, solltest du sie regelmäßig, mindestens 3-4-Mal die Woche durchführen.
Ablauf
- Beginne deine Wechseldusche mit warmem Wasser (ca. 2 Minuten warm duschen)
- Stelle nun eine deutlich niedrigere Wassertemperatur ein
- Beginne die kalte Dusche mit der Außenseite deines rechten Fußes (ist am weitesten vom Herzen entfernt) und führe den Brausestrahl über die Außenseite deines rechten Beines über die Beininnenseite wieder herunter zur Innenseite deines rechten Fußes
- Das Gleiche führst du nun am linken Bein durch
- Brause daraufhin deinen rechten Arm von den Fingerspitzen entlang der Armaußenseite (bis zur Schulter hin) kalt ab und fahre mit der Arminnenseite fort (wie zuvor bei den Beinen)
- Wiederhole den Vorgang am linken Arm
- Nun kannst du deinen Oberkörper und zum Schluss deinen Kopf kalt abduschen
- Wiederhole den kompletten Vorgang und starte mit einer 2-minütigen, warmen Dusche
- Nach der warmen Dusche endet die Wechseldusche mit einem erneuten Durchlauf der kalten Dusche
Zwei Runden, also: warm-kalt, warm-kalt, reichen vollkommen aus. Falls du mehr möchtest, kannst du den Vorgang auch auf 4 Runden erhöhen. Wichtig ist nur, dass deine Wechseldusche immer mit einer kalten Runde endet.
Vorteile
Durch den Wechsel von warm zu kalt, kommt es zum abwechselnden Weiten und Verengen der Blutgefäße. Dies hat verschiedenste Auswirkungen auf den Körper. Positive Effekte sind beispielsweise das Trainieren der Kapillargefäße, die gesteigerte Durchblutung und somit auch positive Auswirkungen auf den Kreislauf oder aber positive Einflüsse auf die Wärmeregulation. Weiterhin wird das Lymphsystem angeregt, wodurch „Abfallprodukte“ vermehrt zu den lymphatischen Organen transportiert werden.
Durch den, vom kalten Wasser verursachten Schock, atmest du automatisch tiefer ein und aus. Das steigert deine Sauerstoffaufnahme, wodurch deine Organe besser durchblutet werden. Außerdem unterstützt das kalte Duschen dein Immunsystem, da vermehrt Leukozyten (weiße Blutkörperchen, bzw. die „Polizei“ im Blut) gebildet werden, die Krankheiten vorbeugen, indem sie Bakterien und Viren bekämpfen.
Vielleicht hast du schon einmal gesehen, dass Profisportler nach einem Wettkampf oder dem Training ein Eisbad nehmen. Das liegt daran, dass Kälte nach dem Sport die Regeneration aktiv fördern kann! So wird durch die gesteigerte Durchblutung mehr Sauerstoff zum Muskel transportiert, Stoffwechselprodukte wie beispielsweise Laktat abtransportiert und so unter anderem Muskelkater vorgebeugt bzw. reduziert.
Nicht nur der Körper profitiert vom Wechsel von warm zu kalt, sondern auch dein Geist. So fühlst du dich nach einer morgendlichen Wechseldusche energiegeladen, wach und gestärkt, wohingegen sie dich am Abend eher entspannt und dein Stresslevel reduzieren kann.
Achtung
Wechselduschen funktionieren nur vorbeugend für das Immunsystem! Wenn du bereits krank bist, solltest du erst wieder mit der Wechseldusche beginnen, wenn wieder du gesund bist.
Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin