Eisbaden

Was wird unter Eisbaden verstanden?

Eisbaden wird beispielsweise in zugefrorenen Seen, Eistonnen, Kanälen oder dem Meer praktiziert. Die Wassertemperatur liegt meist zwischen 4°C und 0°C. Wird das Eisbaden in einem zugefrorenen See durchgeführt, muss das hierfür benötigte Loch oftmals von den Beteiligten selbstständig ins Eis gehackt und innerhalb der nächsten Wochen immer wieder erneuert werden. Im Herbst und Frühjahr wird häufig der Begriff Winterbaden verwendet, da hier das Baden in eisfreien Gewässern vonstatten geht. Wenn es um die gesundheitlichen Auswirkungen vom Winter- bzw. Eisbaden geht, sind beide Varianten durch die Einwirkung des Kältereizes ziemlich gleich zu bewerten, weswegen sie häufig synonym gebraucht werden.

Wie lange sollte ich Eisbaden?

Als Anfänger solltest du dich im Optimalfall mit Wechselduschen auf das Eisbaden vorbereiten. Fühlst du dich bereit für das Eisbad dann halte dich zu Beginn nur wenige Sekunden im Eiswasser auf. Die Zeit kannst du dann langsam auf 2-4 Minuten steigern. Wichtig: Hier gilt auf keinen Fall „Je länger, desto besser“. Positive Effekte werden vor allem innerhalb von kurzen Kälteperioden erzielt. Je länger du dich im Eiswasser aufhältst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine Unterkühlung und somit dem Auftreten von negativen Effekten.

Einige mögliche Vorteile vom Eisbaden

In Studien konnte nachgewiesen werden, dass kalte Bäder die Leukozytenanzahl im Blut erhöhen können. Leukozyten sind weiße Blutkörperchen, welche die „Polizei“ in unserem Blut darstellen. Das bedeutet, dass sie Teil unseres Immunsystems sind und uns somit beispielsweise vor Infekten schützen können. Aus diesem Grund werden dem Eisbaden Immunsystem stärkende Eigenschaften zugesagt.

Im Leistungssport werden Kälteanwendungen in Eistonnen bereits seit längerem angewendet. Ziel ist es, die Regeneration nach dem Training oder Wettkampf zu fördern, denn durch das Zusammenziehen der Muskulatur und die darauffolgende erhöhte Zirkulation des Blutes, können die durch die sportliche Aktivität angehäuften Abfallprodukte abtransportiert werden und u.a. Muskelkater vorgebeugt werden. 

Kälteeinwirkungen wie Eisbaden können darüber hinaus braune Fettzellen aktivieren, die Fett in Wärme umwandeln und somit einen positiven Effekt auf die Fettverbrennung haben. Braune Fettzellen sind vor allem bei Säuglingen bekannt. Da es Babys innerhalb der ersten 9-12 Monate nicht möglich ist, durch Muskelzittern oder Gänsehaut Wärme zu erzeugen, sind sie (um nicht zu unterkühlen) zwingend auf das braune Fettgewebe angewiesen. Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass die braunen Fettzellen im Laufe des Lebens so stark abnehmen, dass der erwachsene Organismus keinerlei braunen Fettzellen mehr aufweist. Dies konnte innerhalb der letzten Jahre widerlegt werden.

Weiterhin ziehen sich durch die Kälteeinwirkung die Blutgefäße zusammen und die Atemfrequenz steigt, wodurch positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System resultieren können. Diese Extrembedingung kann dich zudem mental stärken, indem du dich zum einen erst überwinden musst ins kalte Wasser zu steigen, zum anderen dadurch, dass du dich beim Eisbaden auf deinen Atem fokussierst und ganz im gegenwärtigen Moment verweilst. Hierdurch kann Stress abgebaut werden.

Wichtig ist: Wie bei anderen gesundheitsförderlichen Gewohnheiten, ist auch beim Eisbaden die Regelmäßigkeit entscheidend, um positive Effekte zu erzielen.

Wann sollte ich nicht Eisbaden?

Kälteanwendungen wie das Eisbaden oder Winterbaden solltest du nicht anwenden, wenn dein Immunsystem auf Grund eines vorliegenden Infektes geschwächt ist. Auch bei Bluthochdruck, Herz- oder Gefäßerkrankungen solltest du auf Eisbaden verzichten. Wenn du an anderen Erkrankungen leiden solltest, dann spreche das Ganze am besten im Vornherein mit deinem behandelten Arzt ab. Weiterhin solltest du niemals allein ins kalte Wasser steigen.

Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin

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