Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) landen in Deutschland jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Die meisten Menschen (inklusive mir damals) denken, dass der Großteil im Handel bzw. in der Industrie zustande kommt. Dem ist jedoch nicht so. 17 % der elf Millionen Tonnen fallen in der Industrie, 17 % beim Großverbraucher, 5 % im Handel und satte 61 % beim Verbraucher und somit in privaten Haushalten an!
Die am häufigsten vermeidbaren Lebensmittelabfällen in privaten Haushalten Deutschlands sind frisches Obst und Gemüse, gefolgt von Brot und Backwaren. Untersuchungen zeigen weiterhin, dass vor allem Haushalte mit jüngeren Haushaltvorstand mehr potenziell verwertbare Lebensmittel wegwerfen als die Haushalte, die von älteren Personen geführt werden. Pro Kopf und Jahr landen insgesamt mindestens 55 kg Lebensmittel in Deutschland im Müll privater Haushalte. Zwei Drittel hiervon wären vermeidbar.
Ursachen für Lebensmittelverschwendung privater Haushalte
- Falsche Lagerung auf Grund fehlender Möglichkeiten oder fehlendem Wissen
- Zu lange Lagerung bis zum Zeitpunkt des Verzehrs
- Fehlender Appetit oder Lust, das Lebensmittel zu verarbeiten oder zu essen
- Unsicherheit und mangelndes Wissen, ob Lebensmittel noch genießbar sind
- Fehlplanung der eingekauften Lebensmittelmengen
Tipps gegen Lebensmittelverschwendung:
- Checke vor dem Einkauf deine Vorräte und kaufe bedarfsgerecht ein
- Schreibe einen Wochenplan, mit Hilfe dessen du dein Essen planen und danach einkaufen gehen kannst
- Behalte den Vorrat immer im Blick, damit keine Lebensmittel in Vergessenheit geraten (hierfür kannst du auch ein Fach, oder ein Korb mit „Zuerst verwenden“ beschriften)
- Hat ein Gemüse oder Obst eine Delle? Dann verwerte es zügig, bevor das Gemüse/Obst zu schimmeln beginnt
- Überreifes Obst kann gut zu Kompott, Marmelade oder im Kuchen verarbeitet werden
- Übrig gebliebene Speisen kannst du in geschlossenen Behältern einfrieren bzw. kühl lagern und am nächsten Tag verzehren (zum Beispiel mit zur Arbeit nehmen)
- Falls Brot bei dir schnell schlecht wird, kaufe beim Bäcker nur ein halbes Brot, oder friere das Brot portionsweise ein, um es bei Bedarf aufzutauen
- Lebensmittel sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums in den allermeisten Fällen noch genießbar – probiere das Lebensmittel zuerst, bevor du es wegwirfst
Wir alle können schon heute damit beginnen Lebensmittel zu retten. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln hat nicht nur positive Auswirkungen für die Umwelt, sondern schont auch deinen Geldbeutel. So kannst du durch die Reduktion von Lebensmittelabfällen über 200 € pro Jahr einsparen.
Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin