AllgemeinNutri-Score – Ein Weg zur gesunden Ernährung?

Nutri-Score – Ein Weg zur gesunden Ernährung?

Du hast sicherlich schon etwas vom Nutri-Score gehört. Was er genau aussagt, wie er aus ernährungswissenschaftlicher Sicht einzuordnen ist und wo eventuelle Schwächen liegen, werde ich dir nun erklären.

Was sagt der Nutri-Score aus?

Der Nutri-Score stellt ein Nährwert-Logo in Ampelfarben dar. Er soll als Hilfestellung der Verbraucher*innen dienen, verschiedene Lebensmittel auf einen Blick bewerten zu können. Das Ziel ist die einfache Kennzeichnung „ungesunder“ Lebensmittel und somit die Förderung einer ausgewogeneren Ernährung, um die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 zu reduzieren.

Wichtig zu wissen ist, dass der Nutri-Score lediglich der Vergleichbarkeit innerhalb einzelner Produktgruppen dient. So lassen sich Vergleiche zwischen verschiedenen Fruchtjoghurts, Schokoriegeln oder Pizzen, nicht aber zwischen zweierlei verschiedenen Produktklassen ziehen. Gegliedert wird der Nutri-Score in A, B, C, D und E, wobei A eine günstige und E eine ungünstige Nährwertbilanz darstellt. Mit dem Score können fast alle Lebensmittel gekennzeichnet werden, die eine Nährwerttabelle auf der Verpackung tragen. Lebensmittel wie Obst und Gemüse können somit nicht gekennzeichnet werden.

Wie wird er berechnet?

Um eine Vergleichbarkeit des Nutri-Scores herzustellen, bezieht er sich immer auf 100 g bzw. 100 ml des jeweiligen Lebensmittels. Hierbei werden Lebensmittelbestandteile wie gesättigte Fettsäuren, Salz, Zucker und der Energiegehalt mit Minus-Punkten und beispielsweise Ballaststoffe und Proteine mit Plus-Punkten verrechnet.

Wo liegen die Schwächen des Nutri-Scores?

Da der Nutri-Score sich nur auf die Vergleichbarkeit innerhalb der einzelnen Produktgruppen bezieht, kommt es zustande, dass auch einige Pizzen oder Süßigkeiten den Nutri-Score A besitzen können. Zu einem gesunden und ausgewogenen Lebensmittel macht diese gute Bewertung das Produkt jedoch noch lange nicht. Natürliche Lebensmittel mit hohem Fettgehalt wie z.B. Nüsse, kommen durch den Nutri-Score weniger gut weg und erhalten meist einen Score von D oder E. Hier könnte bei dem*der Endverbraucher*in nun der Gedanke entstehen, dass die Pizza mit Nutri-Score A die bessere Alternative zu den Nüssen wäre. Eine Schlussfolgerung, die aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht haltbar ist.

Außerdem ist der Nutri-Score gesetzlich nicht vorgeschrieben. Das bedeutet, dass jeder Hersteller selbst entscheiden darf, ob er ihn auf seine Produkte abdruckt oder nicht.

Dies sind einige Gründe, warum der Nutri-Score immer wieder in Kritik gerät. Der Grundgedanke scheint zwar durchaus positiv zu sein, die Umsetzung bzw. Aussagekraft lässt jedoch zu wünschen übrig.

Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin

Kontakt:

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Am Kaiserkai 31
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E-Mail: support@iamstronger.de

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