AllgemeinAuswirkungen von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom

Auswirkungen von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom

„Synthetische Süßstoffe sind toll, weil sie keinerlei Kalorien besitzen und somit beim Abnehmen helfen können, oder?“

Hier muss ich dich leider enttäuschen, denn es gibt immer mehr Erkenntnisse darüber, dass der regelmäßige Verzehr von Süßstoffen sich negativ auf deine Darmgesundheit und auch auf das Abnehmen auswirken kann. Um dir das Thema Süßstoffe und Darmmikrobiom so einfach wie möglich darzustellen, werde ich dir zunächst erklären, was das Darmmikrobiom ist, warum es so wichtig ist, was unter synthetischen Süßstoffen verstanden wird und letztendlich, welche negativen Auswirkungen von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom bisher u.a. gefunden wurden.

Was ist das Darmmikrobiom?

Das Darmmikrobiom besteht aus bis zu eine Billionen Darmbakterien (plus Pilzen und Viren), welche sich im Dickdarm befinden. Diese Bakterien leben unter normalen Umständen mit dem Menschen in Symbiose. Das bedeutet, dass wir mit den Bakterien ein Zusammenleben führen, in dem sowohl wir den Bakterien als auch die Bakterien uns von Nutzen sind. Der Mensch gibt ihnen ein „Zuhause“ und versorgt sie mit Nahrung in Form von Ballaststoffen, die Bakterien im Gegenzug verdauen die für den Menschen unverdaulichen Nahrungsbestandteile und wandeln sie somit in eine für den menschlichen Körper aufnehmbare Form um. Weiterhin bildet das Darmmikrobiom einen Schutz vor pathogenen Keimen wie Krankheitserregern.

Warum ist ein ausbalanciertes Darmmikrobiom so wichtig?

Um die Vorteile der Darmbakterien und unserer Symbiose mit ihnen nutzen zu können ist es wichtig, dass das Darmmikrobiom ausbalanciert ist. Kommt es durch verschiedenste Lebensstilfaktoren zu einer Vermehrung von „schlechten“ Bakterien im Darm und somit zu einer Darmdysbiose (unausgewogenes Darmmikrobiom), können beispielsweise Entzündungen, ein geschwächtes Immunsystem und diverse Unverträglichkeiten die Folge sein. Der Darm stellt auf Grund seiner oberflächenvergrößernden Wirkung eine der größten mit der Außenwelt in Kontakt kommende Oberfläche des Körpers dar und sollte aus diesem Grund gesund und widerstandsfähig sein. Schau dir hierzu auch gerne einmal den bereits veröffentlichten Blogbeitrag „Warum deine Darmgesundheit so wichtig ist“ auf der Iamstronger News-Seite an.

Was sind Süßstoffe?

Süßstoffe gehören zu den Zuckeraustauschstoffen und werden als alternative Süßungsmittel verwendet. Synthetisch hergestellte Süßstoffe besitzen in der Regel keine Kalorien und laut derzeitigen Meinungen keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Aus diesem Grund werden sie häufig in kalorienarmen Produkten oder Produkten der Fitnessindustrie zum Süßen eingesetzt. Zu den synthetischen Süßstoffen zählen u.a. Acesulfam-K (E 950), Aspartam (E 951), Cyclamat (E 952), Saccharin (E 954), Sucralose (E 955) und Neohesperidin-DHC (E 959). Sie weisen eine Süßkraft auf, die bis zu 600-fach süßer ist als die des normalen Haushaltszuckers. Derzeit sind in der EU jedoch noch weitere Süßstoffe zugelassen, die einen in etwa 10.000-fachen Süßgeschmack aufweisen.

Mögliche negative Auswirkungen von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom:

In mehreren Studien konnte bisher ein negativer Einfluss von Süßstoffen auf das Darmmikrobiom dargestellt werden, indem die Zusammensetzung des Darmmikrobioms sich nach dem Konsum veränderte. Weiterhin wird diskutiert, ob es durch den Konsum von Süßstoffen zur Beeinflussung der Hormonproduktion im Dünndarm und daraus resultierend einer erhöhten Kalorienaufnahme führen kann. Das bedeutet, dass du durch die Verwendung von Süßstoffen anstelle von Zucker möglicherweise nicht das angestrebte Kaloriendefizit erreichen wirst, das du dir erhoffst. Eine Studie aus dem Jahr 2022 konnte zudem zeigen, dass die Verwendung von Saccharin und Sucralose bei bestimmten Personen der Testgruppe, entgegen der derzeitigen Meinung, sehr wohl einen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel aufwies. Aus diesen (und noch weiteren) Gründen sollte der Konsum von Produkten mit synthetischen Süßstoffen nicht empfohlen werden.

Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin

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