AllgemeinSuperfoods und ihre heimischen Alternativen

Superfoods und ihre heimischen Alternativen

Wenn es um Superfoods geht, ist meist von Lebensmitteln die Rede, die auf Grund ihrer enthaltenen Nährstoffe als besonders gesund gelten. Immer wieder flackern Trends auf, die dir zeigen sollen, dass du nur durch den Einsatz von beispielsweise Chiasamen, Gojibeeren oder aber der Açai-Beere einen gesunden Lifestyle leben kannst. Superfoods werden meist aus dem Ausland importiert, wodurch sie sich preislich von den heimischen Produkten ganz klar abgrenzen. Sie weisen im Vergleich zu regionalen Erzeugnissen jedoch meist nicht nur höhere Preise, sondern auch höhere Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln auf. Da stellt sich doch die Frage, ob der Einsatz von Superfoods aus dem Ausland wirklich Sinn macht, oder ob es nicht vielleicht sogar heimische Superfoods aus dem eigenen Garten gibt? Um dir diese Frage zu beantworten, werde ich dir im Folgenden ein paar der regionalen Alternativen aufzeigen.

Açai-Beere – Blaubeeren, Brombeeren:

Gehyped wird die Açai-Beere vor allem wegen ihrem hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen, den Anthocyanen. Diese geben ihr auch ihre klassische tief dunkle Farbe. Anthocyane zählen zu den Antioxidantien. Ihnen werden zellschützende Eigenschaften zugesprochen. Angebaut wird die Beere vor allem in warmen und zeitgleich feuchten Gebieten wie dem Amazonas. Um einen hohen Gehalt an Anthocyanen aufzunehmen, muss jedoch nicht auf Importware wie die Açai-Beere zurückgegriffen werden, denn auch die heimisch wachsenden Blaubeeren oder Brombeeren besitzen einen hohen Anthocyangehalt. Punkten können die beiden Beeren zusätzlich mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin C.

Chiasamen – Leinsamen:

Beide Samen besitzen ein gutes Omega-6 zu Omega-3-Verhältnis. Sie quellen im Magen-Darm-Trakt auf, vergrößern somit das Stuhlvolumen und wirken Verstopfungen entgegen, indem sie die Darmbewegung anregen. Beide enthalten ca. gleich viele Ballaststoffe. Chiasamen sind das ausländische Pendant zu den Leinsamen. Sie weisen im Vergleich zu den europäischen Leinsamen meist eine höhere Schadstoffbelastung sowie, durch den Import aus Ländern wie China oder Lateinamerika, höhere CO2-Emissionen auf. Leinsamen besitzen außerdem einen höheren Eiweißgehalt und sind meist kostengünstiger.

Avocado – Walnüsse:

Avocados und Walnüsse sind beides hervorragende und vor allem hochwertige Fettquellen. Avocados enthalten vor allem einfach ungesättigte Fettsäuren, wohingegen Walnüsse mit der darin enthaltenen essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäure alpha-Linolensäure punkten können. Der Nachteil an Avocados ist jedoch, dass sie meist in Ländern mit Wasserknappheit wie Südamerika angebaut werden, um sie anschließend nach Europa zu importieren. Nüsse besitzen zwar auch einen großen Wasserfußabdruck, wachsen jedoch unter anderem in europäischen Ländern wie Deutschland oder Frankreich. Frankreich zählt übrigens zu einem der größten Walnussexporteuren weltweit. Um den CO2-Fußabdruck beim Walnusskauf gering zu halten, solltest du darauf achten, dass diese aus Europa und nicht aus Ländern wie China oder den USA kommen.

Ob man den Begriff „Superfood“ wirklich braucht, um bestimmte Lebensmittel hervorzuheben sei einmal dahingestellt. Ich denke, dass die Natur jahreszeitenabhängig genau die Lebensmittel zur Verfügung stellt, welche wir für die jeweilige Jahreszeit benötigen. Das heißt in der Winterzeit vor allem Kohlgemüse z.B. auf Grund des hohen Vitamin-C-Gehaltes oder aber sämtliche extrem wasserhaltige Gemüse- und Obstsorten wie Gurken oder Beeren in den heißen Sommermonaten. Lies dir hierzu auch gerne einmal den Blogeintrag „saisonal und regional einkaufen“ durch.

Superfoods aus dem Ausland haben durchaus ihre Daseinsberechtigung und teilweise wertvolle Inhaltsstoffe, jedoch sollten die heimischen Superfoods nicht in Vergessenheit geraten.

Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin

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