AllgemeinDiabetes mellitus Typ 2 und dessen Folgen

Diabetes mellitus Typ 2 und dessen Folgen

Diabetes mellitus Typ 2 wurde früher auch „Alterszucker“ genannt. Heute ist Diabetes Typ 2 jedoch keinesfalls mehr nur bei älteren Menschen vorzufinden, denn auch immer mehr junge Menschen erkranken daran. Laut Deutsche Diabetes Gesellschaft erkranken in Deutschland jährlich mehr als eine halbe Millionen Erwachsene neu an Diabetes. Aktuell sind etwa 8,5 Millionen Menschen betroffen, wobei die Dunkelziffer bei mindestens 2 Millionen liegt. Es wird davon ausgegangen, dass bei gleichbleibender Entwicklung bis zum Jahr 2040 etwa 12,3 Millionen Deutsche an Diabetes erkrankt sein werden. 95 % der Diabetes Patient*innen leiden an Typ 2 Diabetes.

Was passiert beim Typ 2 Diabetes?

Beim Typ 2 Diabetes kommt es zu einer Insulinresistenz. Aber was sind die Aufgaben von Insulin überhaupt? Das Hormon Insulin wird von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet und wirkt wie ein „Schlüssel“ für unsere Zellen. Es schließt sozusagen die Türen der Zellen auf, um den aufgenommenen Zucker aus der Nahrung in die Zellen zur Energiegewinnung zu schleusen. Wird mit der Nahrung jedoch über einen längeren Zeitraum viel zu viel Zucker aufgenommen, verriegeln die Zellen mit der Zeit ihre Türen, da sie die Menge an Zucker nicht verarbeiten können. Insulin schafft es nicht mehr die verriegelten Türen aufzuschließen, da die Zellen resistent gegenüber Insulin geworden sind. Da der hohe Blutzuckerspiegel jedoch toxisch für unseren Organismus ist, produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin. Im schlimmsten Falle kann es durch die Überbeanspruchung der Bauchspeicheldrüse dazu kommen, dass diese ihre Insulinproduktion einschränkt oder sogar komplett einstellt. Ist das der Fall, müssen sich Typ 2 Diabetiker*innen Insulin spritzen. 

Folgen des Typ 2 Diabetes:

Die häufigsten Begleiterkrankungen des Diabetes sind unter anderem Bluthochdruck, Fettstoffwechselerkrankungen, Nierenerkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Herzerkrankungen, Adipositas oder Gefäßerkrankungen. Es können jedoch weitaus schwerwiegendere Begleiterkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Netzhauterkrankungen bis hin zur Erblindung, diabetisches Fußsyndrom mit Gefahr der Amputation oder Nierenschwäche bis hin zur Dialyse entstehen.

Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft ist übrigens jeder fünfte Todesfall in Deutschland (16 %) mit einem Typ 2 Diabetes, durch Folge- und Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, assoziiert. Die Lebenserwartung von Diabetiker*innen ist im Durchschnitt um etwa vier bis sechs Jahre kürzer als bei gleichaltrigen Personen ohne Diabeteserkrankung. Laut GKV (Gesetzliche Krankenversicherung) belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten des Diabetes in Deutschland auf etwa 21 Milliarden Euro. Das stellen 11 % aller direkten Krankenversicherungsausgaben dar.

Die gute Nachricht ist: Typ 2 Diabetes ist heilbar! Nämlich durch die Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung und die Erhöhung der Bewegungsumfänge. Da viele Typ 2 Diabetiker*innen übergewichtig sind, geht der Prozess der Heilung mit einer Abnahme des Körperfettanteils einher. Wichtig ist aber, dass du nicht nur etwas tun kannst, wenn du bereits erkrankt bist! Auch präventiv gesehen sind eine ausgewogene Ernährung, eine regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Übergewicht, sehr große Bausteine zur Risikosenkung einer Diabetes Typ 2 Erkrankung. Weiterhin können beim Hausarzt bzw. der Hausärztin regelmäßig Blutkontrollen durchgeführt werden, bei denen beispielsweise der HbA1c-Wert gemessen wird, um einen Prädiabetes frühzeitig zu erkennen.

Madeleine Beer | Ökotrophologin | Autorin

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